Texel und die KLM
Zwischen Texel und der Fluggesellschaft KLM besteht schon seit langem eine gute Partnerschaft. Der erste Liniendienst wurde am 1. Juli 1937 aufgenommen, wenige Tage nach der Eröffnung des Flugplatzes in Eierland. Nicht zuletzt dank der boomenden Wirtschaft übertraf die „Linie 523“ alle Erwartungen. Zunächst war man von drei Flügen in der Woche ausgegangen, doch bald wurde an jedem Arbeitstag geflogen.
2 812 beförderte Passagiere
Allein im Juli und August wurden 2 812 Fluggäste befördert. Nachdem der Sommerdienst bis zum 20. November verlängert worden war, betrug die Gesamtzahl im Jahr 1937 sogar 3 349. Dabei waren die Rundflugpassagiere nicht einmal berücksichtigt.
Interessanterweise flogen mehr Menschen von Texel aus zum Flughafen Schiphol als umgekehrt. Offenbar reisten einige mit der TESO-Fähre an, um dann später mit der KLM wieder abzureisen. Fluggäste der besonderen Art waren im Juli 1937 zwei Lammböcke, die über Schiphol nach Eindhoven transportiert wurden.
„Blauwe Texelaars“
Im ersten Jahr setzte die KLM Flugzeuge des Typs Fokker F.VIIa ein, die bald als „Blauwe Texelaars“ bezeichnet wurden. Ab dem 16. Mai 1938 flog man standardmäßig mit der Douglas DC-2. Damit stieg die Kapazität von neun auf vierzehn Passagiere je Flug.
Fokker F.36
Eine Attraktion war die Ankunft der viermotorigen Fokker F.36 „Arend“, damals das größte Flugzeug der KLM, aus Groningen. 1 800 Schaulustige hatten sich eingefunden, um ganze zwei Passagiere aussteigen zu sehen. Insgesamt beförderte die KLM im Sommer 1938 nicht weniger als 5 387 Fluggäste von Amsterdam nach Texel oder umgekehrt.
Zweiter Weltkrieg
Bereits 1939 warf der Zweite Weltkrieg seinen Schatten voraus. Es begann mit einem Fotografierverbot für den Flugplatz Texel. In einer Ecke des Geländes gab es seit Ende März einen großen Militärhangar, und Fotos von den Militärflugzeugen waren nicht erwünscht.
Die Flugsaison dauerte nicht lange. Die Spannungen zwischen Deutschland und Polen eskalierten und die niederländische Regierung kündigte eine allgemeine Mobilisierung an. Da Piloten der zivilen Luftfahrt zu Waffen gerufen werden konnten, strich die KLM mehrere kleinere Dienste, darunter den zwischen Schiphol und Texel. Trotzdem wurden 1939 noch 2 863 Fluggäste zwischen den beiden Orten befördert.
Der Liniendienst sollte nicht wieder aufgenommen werden. 1940 gerieten auch die Niederlande in den Krieg, und nach der Befreiung dauerte es bis 1953 bis zur Wiedereröffnung des zerstörten Flugplatzes. Damit gehörten regelmäßige KLM-Flüge schließlich endgültig der Vergangenheit an.